Kunst und Natur vereint zu einer Leidenschaft 


Die beste Mam der Welt heisst Christine Hänni und ist meine Mutter. Sie ist verheiratet und feierte letztes Jahr mit ihrem Mann (meinem Dad) die goldene Hochzeit. Sie haben eine Tochter und drei Söhne. Letztere leiden alle an Cystischer Fibrose (CF), auch Mukoviszidose genannt. Die Leidenschaft meiner Mutter gilt der Kunst. Sie malt in feinster, naturnaher Aquarell-Mischtechnik. Über die Jahre entstand eine beachtliche Anzahl an Bildern, Jahreskalendern, Kunstkarten, bemalten Holzgegenständen wie Kinderkleiderbügeln und neu auch ein Bilderbuch.

Von frühster Kindheit an war sie von der Natur fasziniert. Im elterlichen Garten fühlte sie sich wohl und geborgen. Alles, was gedeiht und sich im Wechsel der Jahreszeiten unterschiedlich darbietet, zieht ihre Aufmerksamkeit an. «Die überwältigenden Farbkombinationen der Natur finden alle schön», sagt sie. Damit mag sie recht haben. Es scheint in der Tat, dass der Schauplatz Natur das Einzige ist, was wir alle als schön bezeichnen. Diese Einzigartigkeit zeigt die Natur nicht nur als ideales Erholungsgebiet und Kraftquelle, sondern führt mich zum Gedanken, dass hinter diesem Überfluss an allumfassender Pracht ein wunderbarer Schöpfer steht, der alles orchestriert.

Mit Pinsel und Farbe bringt meine Mutter Tiere und Pflanzen in all ihren Feinheiten zu Papier. Die Inspiration dazu holt sie sich in der Natur, wo sie sich Zeit für die Beobachtung von Fauna und Flora nimmt. «Es ist unglaublich, auf wie viele Details man stösst, wenn man sich Zeit nimmt, am Wegesrand genauer hinzuschauen. Nur wer nicht in Eile ist, vermag den ausserordentlichen Reichtum der Natur zu entdecken und kann sich an deren Einzelheiten erfreuen. Wir können den Weg entlanglaufen, ohne auch nur eine einzige Blüte zu sehen. Doch wir brauchen nur den Kopf etwas zur Seite zu neigen, um eine Blume bestaunen zu können. Wer ständig in Eile ist, begegnet niemandem, auch sich selber nicht», erzählt sie begeistert.

Das Malen ist für meine Mutter ein Langzeit-Hobby. Dabei kann sie in eine lebendige und sich leicht anfühlende Welt abtauchen, die sie zurück in den elterlichen Garten führt. Seit jeher schenkt ihr diese kreative Tätigkeit neue Energie und den nötigen Ausgleich zum Alltag, der durch die chronische Krankheit ihrer Söhne oft schwerbeladen war.

Was malt meine Mutter am liebsten?

 

Ein Lieblingssujet gibt es für sie nicht. Doch an frühlingshaften Landschaften mit Blau- und Kohlmeisen arbeitet sie besonders gerne. Beim Thema Frühlingserwachen blüht sie auf und erzählt schwärmerisch von Narzissen, Krokussen und Tulpen in umfangreichen Einzelheiten, die ihre Begeisterung für die Natur und kleinste Details offenbaren.

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